Die Geschichte Havannas
Fakt ist jedoch, dass die Hauptstadt Kubas ursprünglich nicht an dem Ort gegründet wurde, an dem sich Havanna heute befindet. Der Konquistador Diego Velázquez de Cuéllar gründete Habana zunächst in der Nähe der heutigen Stadt Batabanó, die sich am Fluss Mayabeque an der Südküste Kubas befindet. Die Südküste war zu dieser Zeit aufgrund der Infrastruktur und der klimatischen Bedingungen jedoch denkbar ungeeignet für eine Stadtgründung. So kam es, dass Habana schon ca. vier Jahre nach der eigentlichen Gründung an den heutigen Platz an der Nordküste der Insel verlegt wurde.
Dort entwickelte sich rasch ein bedeutender Handels- und Militärhafen. Auch nutzen die Spanier die Stadt, um von dort aus ihre Eroberungszüge über die ganze Insel zu planen und vorzubereiten. Die Eigenschaft als wichtiger Handelshafen brachte es aber auch mit sich, dass Havanna immer wieder durch Piraten und Korsaren angegriffen wurde. Zum Schutz vor diesen Ausbeutern legte man mehrere Festungen an. Diese hatten zum einen die Aufgabe, die Stadt zu schützen, zu anderen sollte dadurch auch der durch das spanische Handelsmonopol entstandene Schwarzmarkt in der gesamten Karibik eingeschränkt werden.
Im Jahr 1552 wurde Havanna schließlich zur Hauptstadt von Kuba und löste damit Santiago de Cuba ab. Infolgedessen und durch die großen Handelsaktivitäten erlebte Havanna im 16. Und 17. Jahrhundert einen rasanten Aufstieg und wurde zur wohlhabenden Stadt.
Im Jahr 1762 nahmen die Briten Havanna in Rahmen des Siebenjährigen Krieges ein. Diese Belagerung hielt allerdings nur rund ein Jahr, dann tauschten die Briten die Stadt gegen Florida ein, woraufhin sie wieder an die Spanier fiel. Um weitere Einnahmeversuche im Keim zu ersticken, erhöhen die Spanier die Zahl der Festungsanlagen nochmals.
Nach weiteren wohlhabenden Zeiten führte der spanisch-amerikanische Krieg zur Besetzung von Havanna durch die Amerikaner zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Doch schon am 20. Mai 1902 trat mit Tomás Estrada Palma der erste Präsident Kubas sein Amt an. Nach der erfolgreichen Revolution 1959 errichteten Fidel und Raúl Castro, Camilo Cienfuegos und Ernesto Guevara einen sozialistischen Staat in Kuba, woraufhin alle Handelsbeziehungen mit der westlichen Welt abbrachen. Seit 1993, im Zuge des politischen und wirtschaftlichen Endes von Kubas wichtigsten Bündnispartnern (vorwiegend Sowjetunion) befindet sich das Land in einer schweren wirtschaftlichen Krise, von der es sich nur langsam und schrittweise erholt.